Die Pille danach – Notfallverhütung in Ausnahmesituationen

Die Pille danach – Notfallverhütung in Ausnahmesituationen 

Alles rund ums Thema „Pille danach“ 

Worum handelt es sich bei der „Pille danach“?

Über die letzten Jahrzehnte wurden im Bereich der modernen Verhütung enorme Fortschritte gemacht. Menschen erhalten dadurch die Möglichkeit, ihre Familienplanung selbst in die Hand zu nehmen und zu kontrollieren. Trotzdem kann es Situationen geben, in denen Verhütungsmaßnahmen versagen oder vergessen werden. In solchen kritischen Momenten kann die "Pille danach" eine wichtige Rolle spielen.

Die „Pille danach“, auch als Notfallverhütung oder Notfallkontrazeption bezeichnet, ist eine Methode zur Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr, einem Verhütungsfehler oder bei einer Verhütungspanne. Sie ist besonders effektiv, wenn sie so schnell wie möglich nach dem Risikokontakt eingenommen wird. Die „Pille danach“ ist keine reguläre Verhütungsmethode und sollte nur in Ausnahmesituationen verwendet werden. 

Wann soll die „Pille danach“ eingenommen werden?

Die Wirksamkeit der Pille nimmt, je später sie nach dem Geschlechtsverkehr genommen wird, ab. Daher ist es wichtig, sie innerhalb der empfohlenen Zeitspanne einzunehmen. Die genaue Zeit variiert je nach Art der Pille. Dieser Bereich liegt bis maximal 72 oder 120 Stunden nach der „Panne“

Welche verschiedenen Arten der „Pille danach“ gibt es? 

Auf dem Markt sind verschiedene Arten der „Pille danach“ erhältlich, die sich in ihrer Einnahme und Wirkung unterscheiden:

Levonorgestrel-Pillen (z.B.: Vikela): Diese Pille enthält das synthetische Hormon Levonorgestrel, welches den Eisprung verzögert oder verhindert. Sie sollte so schnell wie möglich nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Je früher sie eingenommen wird, desto wirksamer ist sie. Ein Beispiel dafür ist die „Pille danach“ Vikela Tablette (sollte spätestens innerhalb von 72h eingenommen werden).

Ulipristalacetat-Pillen (z.B.: EllaOne, Lencya): Diese Pille enthält den Wirkstoff Ulipristalacetat. Sie ist ebenfalls zur Verwendung nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr vorgesehen und kann innerhalb von bis zu fünf Tagen (120h) nach dem Risikokontakt eingenommen werden. Bei höherem Körpergewicht gilt Ulipristalacetat als wirksamer als Levonorgestrel.

Vor dem Einnehmen der „Pille danach“ ist es ratsam, sich in einer Apotheke beraten lassen

Welchen Einfluss hat der Eisprung auf das Wirken der „Pille danach“? 

Der Zeitpunkt des Eisprungs spielt eine wichtige Rolle bei der Wirksamkeit der „Pille danach“. Die Effektivität der „Pille danach“ hängt davon ab, ob der Eisprung bereits stattgefunden hat oder noch bevorsteht.

Vor dem Eisprung: Die „Pille danach“ wirkt am effektivsten, wenn sie vor dem Eisprung eingenommen wird. Sie enthält in der Regel Hormone, die den Eisprung verzögern oder verhindern können. Wenn der Eisprung noch nicht stattgefunden hat, kann die „Pille danach“ die Freisetzung einer Eizelle aus dem Eierstock verhindern, wodurch die Befruchtung und eine mögliche Schwangerschaft verhindert werden.

Nach dem Eisprung: Je näher der Zeitpunkt des Eisprungs an der ungeschützten sexuellen Begegnung liegt, desto geringer ist die Wirksamkeit der „Pille danach“. Wenn der Eisprung bereits stattgefunden hat und eine Eizelle freigesetzt wurde, kann die „Pille danach“ die Befruchtung der Eizelle durch Spermien nicht mehr verhindern. In diesem Fall könnte eine Schwangerschaft trotz Einnahme der „Pille danach“ auftreten.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der genaue Zeitpunkt des Eisprungs schwierig vorherzusagen ist. Spermien können im weiblichen Körper bis zu fünf Tage überleben, und der Zeitpunkt des Eisprungs kann variieren. Aus diesem Grund ist die sofortige Einnahme der „Pille danach“ nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr entscheidend, um die bestmögliche Chance auf Verhütung zu haben.

Es gibt auch Notfallverhütungsmethoden, wie die Kupferspirale, die nach dem Eisprung wirksam sind, indem sie die Bewegung der Spermien in der Gebärmutter behindern und die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindern. 

Worauf soll man beim Einnehmen der „Pille danach“ sonst noch achten? 

Wie bereits erwähnt, ist beim Einnehmen der „Pille danach“ der Zeitpunkt entscheidend. Je schneller sie eingenommen wird, desto besser.  

Eine fachgerechte Beratung ist auf jeden Fall zu empfehlen! Die „Pille danach“ sollte wirklich nur in Ausnahmesituationen verwendet werden. Wenn Sie auf der Suche nach einer optimalen Verhütungsmethode sind, sprechen Sie am besten mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt.  

Nach der Einnahme der „Pille danach“ können Nebenwirkungen auftreten wie Übelkeit, Erbrechen und menstruationsähnliche Blutungen. Diese sollten normalerweise nach einigen Tagen abklingen. 

Wie merke ich, ob die „Pille danach“ wirksam war? 

Die Wirksamkeit der „Pille danach“ ist nicht unmittelbar spürbar, und es gibt keine spezifischen Symptome, die darauf hinweisen würden, ob sie gewirkt hat oder nicht. Da die „Pille danach“ hormonelle Veränderungen im Körper bewirken kann, könnten einige Frauen nach der Einnahme leichte Veränderungen in ihrem Zyklus oder in ihren Symptomen bemerken. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Anzeichen nicht zuverlässig sind und nicht als eindeutiger Beweis für die Wirksamkeit der „Pille danach“ dienen sollten.

Die einzige zuverlässige Methode, um festzustellen, ob die Pille danach gewirkt hat, ist die Durchführung eines Schwangerschaftstests. Hier sind einige wichtige Informationen dazu:

Wartezeit für den Test: Die Pille danach kann den Zyklus beeinflussen, wodurch sich die erwartete Menstruation verzögern kann. Es wird empfohlen, etwa 3 Wochen nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einen Schwangerschaftstest durchzuführen. Zu früh durchgeführte Tests könnten ein falsches Ergebnis anzeigen.

Art des Tests: Ein Heim-Schwangerschaftstest kann in Apotheken erworben werden. Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Test genau, um ein genaues Ergebnis zu erhalten. Alternativ kann ein Arzt oder eine medizinische Einrichtung einen Schwangerschaftstest durchführen.

Wiederholter Test: Wenn der erste Test negativ ausfällt und die Menstruation immer noch ausbleibt oder wenn Sie unsicher sind, könnte ein wiederholter Test in einigen Tagen oder einer Woche notwendig sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass Schwangerschaftstests nicht sofort nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr durchgeführt werden sollten, da der Körper Zeit benötigt, um genügend hCG (humanes Choriongonadotropin) zu produzieren, das im Test nachgewiesen wird.

Wenn Sie Bedenken bezüglich der Wirksamkeit der Pille danach haben oder unsicher sind, ob Sie schwanger sind, sollten Sie unbedingt medizinische Beratung in Anspruch nehmen. Ein Arzt kann Ihnen helfen, Ihre Situation zu bewerten und die geeigneten Schritte zu unternehmen. 
 
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Christoph Hoyer

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