So funktioniert unser Kreislauf – und was ihn aus dem Gleichgewicht bringt

So funktioniert unser Kreislauf – und was ihn aus dem Gleichgewicht bringt
Kreislaufprobleme: Ursachen, Symptome & was wirklich hilft
Schwindelgefühle?
Kreislaufprobleme sind ein weit verbreitetes Beschwerdebild und betreffen Menschen jeden Alters – insbesondere jedoch bei Hitze, Stress oder bei plötzlichem Aufstehen. Sie äußern sich oft durch Schwindel, Zittern, Übelkeit, Schwäche oder sogar kurzzeitige Ohnmacht. Doch was steckt eigentlich dahinter? Wie funktioniert unser Kreislaufsystem – und was können wir tun, wenn es aus dem Gleichgewicht gerät? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Ursachen, Symptome und effektive Maßnahmen gegen Kreislaufprobleme.
Wie funktioniert unser Kreislauf?
Das kardiovaskuläre System – also Herz und Blutgefäße – ist für die Versorgung aller Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen verantwortlich. Das Herz pumpt Blut durch Arterien und Venen, während das Gehirn, die Nieren und andere Organe kontinuierlich Informationen über Blutdruck, Blutvolumen und Sauerstoffgehalt senden.
Ein stabiler Blutdruck sorgt dafür, dass der Blutfluss konstant bleibt – auch bei Belastung, Lagewechsel oder Temperaturschwankungen. Sinkt der Blutdruck stark ab, kommt es zu einer sogenannten Orthostase-Reaktion: Das Blut versackt in den Beinen, das Gehirn wird schlechter durchblutet – es kommt zu Schwindel, Schwarzwerden vor Augen oder im schlimmsten Fall zu einem Kollaps.
Ursachen für Kreislaufprobleme
Kreislaufprobleme können viele verschiedene Ursachen haben. Sie lassen sich grob in akute Auslöser und chronische oder wiederkehrende Faktoren unterteilen.
Akute Auslöser:
- Plötzlicher Lagewechsel (z. B. schnelles Aufstehen)
- Hitze und Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen
- Infekte oder Fieber
- Emotionaler Stress, Angst oder Schmerz
- Längeres Stehen ohne Bewegung
- Alkoholkonsum
Chronische Ursachen:
- Niedriger Blutdruck (Hypotonie): Besonders bei jungen, schlanken Frauen häufig
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Arrhythmien
- Störungen des vegetativen Nervensystems, z. B. bei einer autonomen Dysfunktion
- Hormonelle Veränderungen, z. B. in der Schwangerschaft
- Nebenwirkungen von Medikamenten, wie Betablockern, Diuretika oder Psychopharmaka
- Blutarmut (Anämie)
Symptome von Kreislaufproblemen
Je nach Ausmaß der Störung treten unterschiedliche Beschwerden auf:
- Schwindel, Benommenheit
- Schwarzwerden vor den Augen
- Zittern, Schwächegefühl
- Kalter Schweiß
- Übelkeit, Erbrechen
- Blässe, kalte Hände und Füße
- Kurze Bewusstlosigkeit (Synkope)
Diese Symptome sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden – vor allem, wenn sie häufig oder ohne erkennbaren Anlass auftreten.
Was hilft bei akuten Kreislaufproblemen?
Wenn sich erste Anzeichen bemerkbar machen, helfen folgende Sofortmaßnahmen:
1. Flach hinlegen und Beine hochlagern
So wird der Rückfluss des Blutes zum Herzen und Gehirn gefördert.
2. Frische Luft und Ruhe
Sauerstoff und Entspannung unterstützen die Kreislaufstabilisierung.
3. Flüssigkeit zuführen
Ein Glas Wasser, idealerweise mit einer Prise Salz oder einer Elektrolytlösung, kann schnell helfen.
4. Bewegung aktivieren
Bei längerer Ruhe kann leichtes Wippen mit den Füßen oder Kreisen der Arme den Kreislauf anregen.
5. Kaltes Wasser
Kaltes Wasser über die Handgelenke laufen lassen oder ein feuchtes Tuch auf Stirn und Nacken legen.
Was tun bei häufigen Kreislaufproblemen?
Wer regelmäßig unter Kreislaufproblemen leidet, sollte einen langfristigen Plan verfolgen:
1. Ausreichend trinken
Mindestens 1,5 bis 2 Liter täglich – bei Hitze oder Sport auch deutlich mehr.
2. Salzreiche Ernährung
Ein leicht erhöhter Salzkonsum (in Rücksprache mit dem Arzt) kann helfen, den Blutdruck zu stabilisieren.
3. Kreislauftraining
Regelmäßige Bewegung wie Spaziergänge, Schwimmen oder Radfahren fördern die Gefäßspannung und Herztätigkeit.
4. Wechselduschen
Temperaturreize stärken die Regulation des vegetativen Nervensystems.
5. Kompressionsstrümpfe
Besonders bei venöser Insuffizienz oder stehenden Tätigkeiten empfehlenswert.
6. Vermeidung von Auslösern
Nicht zu schnell aufstehen, starke Hitze meiden, Alkohol nur in Maßen.
Medikamente bei Kreislaufproblemen
In einigen Fällen kann eine medikamentöse Unterstützung sinnvoll sein – z. B.:
- Pflanzliche Kreislaufmittel wie Ginseng, Rosmarin oder Kampfer
- Mineralstoffe und Elektrolyte zur Stabilisierung bei Flüssigkeitsmangel
- Medikamente zur Blutdruckanhebung, etwa Etilefrin – nur auf ärztliche Verordnung
- Empfehlungen aus der Apotheke gegen Schwindel: Apozema Tropfen Schwindel und Kreislauf, Taumea Tabletten, Vertigoheel Tabletten, Similasan Tropfen Kreislaufbeschwerden
Wann sollte man zum Arzt?
Treten Kreislaufprobleme regelmäßig, ohne erkennbaren Auslöser oder mit Ohnmacht auf, ist eine ärztliche Abklärung dringend notwendig. Vor allem, wenn Herzprobleme, neurologische Beschwerden oder eine Schwangerschaft vorliegen.
Kreislaufprobleme sind in vielen Fällen harmlos und mit einfachen Mitteln gut in den Griff zu bekommen. Dennoch ist es wichtig, die Ursachen genau zu kennen und ernst zu nehmen. Wer auf eine gesunde Lebensweise, ausreichend Flüssigkeit und regelmäßige Bewegung achtet, kann sein Herz-Kreislauf-System effektiv stärken und Beschwerden langfristig vorbeugen.
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